Regenbogenboa Wissen
 
Braune-Regenbogenboa

Braune Regenbogenboa - Epicrates cenchria maurus

Haltungs-Anspruch:

Halter mit Erfahrungen

Herkunft:

Nördliches Südamerika, Venezuela / Kolumbien / Costa Rica
Die braune Regenbogenboa wird auch kolumbianische Regenbogenboa genannt (im Gegensatz zur roten / brasilianischen Regenbogenboa).
Sie ist noctural (nachtaktiv) und semi-arboreal (halb baum/boden-bewohnend).

Größe:

ca.120 - 150 cm (Weibchen meist um die 150cm, Männchen eher 120 cm), die maximale Größe reicht an die 180 bis 200 cm

Haltung:

Mindestgröße bei einer Köpergröße bis 150 cm:
1,0 x 0,5 x 0,75 (Faktoren jeweils mit Körperlänge multiplizieren)
Ein bis zwei 120cm große Regenbogenboas sollten also ein Terrarium von 120 x 60 x 90 cm haben.

 

Die Temperatur sollte im Normalfall 25° - 29° C, Luftfeuchtigkeit ca. 75 % betragen, Nachtabsenkung sollte so um die 5°-7° C liegen.
Ein Wärmepunkt mit ca. 31°C sollte auch eingerichtet werden..
Diese Temperaturen sollten ständig überwacht werden, da Regenbogenboas empfindlicher gegen klimatische Schwankungen sind als andere Arten/Subfamilien.
Es sollten tagsüber nie Temperaturen unter 24°C bzw. über 32°C vorhanden sein.
Die Luftfeuchtigkeit ist ein recht ernst zu nehmendes Thema, die "maurus" wirft zwar nichts so schnell aus der Bahn, jedoch benötigen alle Cenchria-Arten eine möglichst permanente und gleichbleibende Luftfeuchte. Es sollte immer Grund-Feuchtigkeit vorhanden sein, aber nie Nässe! Ein Plätzchen mit feuchtem Spaghnum-Moos ist also sicherlich angebracht! Bei der roten Regenbogenboa kann eine grobe Verfehlungen in dieser Hinsicht schnell böse enden (Erkrankungen).

Aufgrund der semi-arborealen Eigenschaft sollten Klettergelegenheiten nicht fehlen.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich das Wohlbefinden auch im Aussehen niederschlägt: fühlt sie sich wohl, sind Musterung deutlicher zu sehen, das Schuppenkleid glänzt und reflektiert um so mehr. Zu trockene oder zu kühle Haltung lässt das Aussehen verblassen, was ihrer braunen, tristen Grundfärbung nicht gerade Schönheit verleiht.

Beleuchtung:

12 - 14 Std. tägl.
empfohlen: UV-Licht oder naturtreues Licht (HQI) zur besseren Ausleuchtung des schimmernden Schuppenkleids.

Futter: 

Nager aller Art, also Mäuse, Ratten, Vielzitzen, Wüstenrenner.
Recht einfach zu befriedigender Fresser, der stets gut "ans Futter" geht. Teilweise sogar recht gierig.

Paarung:

von November bis März
man sollte vorher die Beleuchtungsdauer von 12-14 Stunden auf
8 Stunden reduzieren, tagsüber liegen die Temperaturen bei 26°C, nachts bei 20-22°C
Tragzeit des Weibchens ca. 115-130 Tage
10 bis max. 30 Junge
keine Eier, sondern lebendgebärend!

Jungtiere:

Jungtiere haben noch eine deutliche Musterung des Schuppenkleids, welche mit zunehmendem Alter abnimmt. Schlüpflinge sind ca.
30-40cm groß und recht nervös. Sie haben noch ein sehr "fleckiges" Schuppenkleid, was mit zunehmendem Alter verblasst.

Zusammenfassung:

In früheren Zeiten recht oft gehalten, verkommt diese Unterart immer mehr zu einem Schatten-Dasein. Ihre braune, triste Grundfärbung, besonders im adulten Alter, lässt sie zwar langweilig aussehen, wobei sie das eigentlich gar nicht ist. Das merkt man auch an den inzwischen auf Tiefststand gerutschten Preisen für Nachzuchten. Diese Art bekommt man inzwischen für ca. 40 Euro, ich habe sogar schon adulte Tiere für diese Preise angeboten gesehen.

Jedoch sollten nur Halter mit "boider" Erfahrung zu einem solchem Tier greifen, denn die die Haltungsbedingungen müssen stets überwacht und eingehalten werden. Sie ist zwar nicht so sensibel wie die rote Regenbogenboa, aber dennoch nicht ganz so verzeihlich wie andere Arten.
Die braune Regenbogenboa ist aber ein interessantes Tier, allein deshalb, weil sie ein sehr "lebhaftes", oder sagen wir mal "interessiertes" Wesen zeigt. Wie ein Tigerpython beobachtet sie auch Vorgänge außerhalb des Terrariums. Ihr schimmerndes Schuppenkleid lässt im Licht interessante Spiegelungs-Reflexe entstehen. Eine interessante Unterart, aber sicherlich nicht Jedermanns Geschmack ist.
Was noch den Geschmack des einen oder anderen weiter einschränkt: sie beisst recht schnell, im Vergleich zu unseren anderen "damaligen" Bestandstieren war sie z.B. die einzige, welche wirklich inklusive Würgegriff zuschlug. Bei der Größe zwar nicht schmerzhaft, aber unangenehm auf alle Fälle.